© Sektion Prien am Chiemsee des Deutschen Alpenvereins (DAV) e.V.
© Sektion Prien am Chiemsee des Deutschen Alpenvereins (DAV) e.V.

Wanderungen und Klettersteige in den Ampezzaner Dolomiten

Wolken am Himmel und viel Luft unter den Füßen

22.06.2024

An einem angenehm warmen Samstagmittag machten wir uns zu neunt – die letzten zwei Teilnehmer kamen wenig später nach – auf in die Dolomiten in unbekannte Abenteuer bei unbekanntem Wetter.

Über kurvige Straßen ging es etwa drei Stunden lang quer durch Österreich und dann nach Italien zu unserem Ziel, dem „B&B Hotel Passo Tre Croci Cortina“ am Fuß des Monte Cristallo nordöstlich von Cortina d’Ampezzo.

Angekommen im Hotel durften wir mit Freude feststellen, dass wir Halbpension gebucht haben, sodass wir unsere Tage gemeinsam ein- und ausklingen lassen konnten bei einem Drei-Gänge-Menü zum Abendessen und einem ausgiebigen Frühstück am Morgen. Nach dem Beziehen der Zimmer und dem Abendessen besprachen wir gemeinsam die Planung für die nächsten Tage.

Tag 2 startete mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Anschließend machten wir uns in Wanderschuhen auf zur nahegelegenen Hütte „Rifugio Son Forca“. Der Nebel auf dem Weg zur Hütte wurde mit zunehmender Höhe immer stärker, sodass man wenig von der umliegenden Umgebung sehen konnte, umso gelegener kam eine Tasse heiße Schokolade, Kaffee oder Tee in der Hütte. Während unsere Hüttenaufenthalts ist auch der Nebel weitergezogen und auf dem Rückweg hatten wir eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler. Dieser führte uns über kleine Waldwege und Kuhweiden quer durch die schöne Natur der Dolomiten.

Nach ein wenig Regen auf den letzten Meter zum Hotel trafen wir uns nach der verdienten warmen Dusche zum gemütlichen Kaffeetrinken im Hotelbistro und anschließend zum Abendessen. Nach dem Abendessen haben wir elf Wanderer dann der Deutschen National-Elf zugeschaut beim spannenden EM-Spiel gegen die Schweiz.

Am dritten Tag ging es früh los, um das gute Wetter bestmöglich zu nutzen. Zu Fuß ging es einige Höhenmeter bergab und dann bergauf zum Einstieg unseres ersten Klettersteigs. Hier teilten sich die Wege und je nach Gusto konnte man sich entweder an den als D ausgeschriebenen Klettersteig „Sci club 18“ machen – benannt nach einem Jugendsportverein, der in den 1930er Jahren in Cortina gegründet wurde – oder einen Wanderweg zum selben Ziel antreten. Der Klettersteig hatte insbesondere am Anfang aber auch am Ende herausfordernde Passagen, dazwischen kamen aber auch immer wieder Etappen „verschärften Wanderns“, bei der wir im Wissen, gut gesichert zu sein, den Ausblick ins Tal auf die Stadt Cortina sowie die schöne umliegende Landschaft genießen konnten. Nach etwa zwei Stunden haben wir es dann geschafft und haben uns im „Rifugio Faloria“ mit Cappuccino und Croissants oder Apfelstrudel belohnt. Auch auf dem Abstieg konnten wir immer wieder den schönen Blick ins Tal genießen. Zurück im Hotel haben wir analog zum Vortag Kaffee getrunken, gut zu Abend gegessen und diesmal unserem Gastgeberland Italien beim Gruppenspiel gegen Kroatien zugesehen.

An Tag vier ging es mit dem Auto  etwa 25 Kilometer westlich gefahren zum Hexenstein oder „Sass de stria“ gegenüber vom Monte Lagazuoi. Je nach Lust und Laune konnte man entweder den Klettersteig „Ferrata Fusseti“ auf den Gipfel des Sass de stria antreten, im am Fuß des Berge liegenden Klettergartens ein paar Sportkletterrouten gehen, oder einfach die eindrucksvolle Landschaft bei einem entspannten Spaziergang genießen. Den Abend haben wir in alter Gewohnheit wieder mit dem gemeinsamen Schauen der Fußball-EM verbracht.

Nachdem wir die vergangenen drei Tage trotz gemischter Wettervorhersagen immer das beste draus gemacht haben, hat uns das Wetter am letzten Tag dann noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als wir uns mit dem Auto in Richtung Drei Zinnen begeben haben, mussten wir feststellen, dass wir beim vorherrschenden Nebel wohl nichts von der spektakulären Landschaft sehen werden. Somit wollten wir nicht länger im Stau an der Mautstraße stehen und haben uns bereits am Vormittag Richtung vertrauter Heimat begeben. Letzter Stopp war dann in Kössen, wo wir bei einer Tasse Cappuccino noch einmal die Reise Revue passieren lassen konnten und uns voneinander verabschieden konnten – auf ein Wiedersehen spätestens im nächsten Jahr bei der nächsten Reise in die Dolomiten.

                                                                                                                                              Jonathan Zehrer