Am dritten Tag ging es früh los, um das gute Wetter bestmöglich zu nutzen. Zu Fuß ging es einige Höhenmeter bergab und dann bergauf zum Einstieg unseres ersten Klettersteigs. Hier teilten sich die Wege und je nach Gusto konnte man sich entweder an den als D ausgeschriebenen Klettersteig „Sci club 18“ machen – benannt nach einem Jugendsportverein, der in den 1930er Jahren in Cortina gegründet wurde – oder einen Wanderweg zum selben Ziel antreten. Der Klettersteig hatte insbesondere am Anfang aber auch am Ende herausfordernde Passagen, dazwischen kamen aber auch immer wieder Etappen „verschärften Wanderns“, bei der wir im Wissen, gut gesichert zu sein, den Ausblick ins Tal auf die Stadt Cortina sowie die schöne umliegende Landschaft genießen konnten. Nach etwa zwei Stunden haben wir es dann geschafft und haben uns im „Rifugio Faloria“ mit Cappuccino und Croissants oder Apfelstrudel belohnt. Auch auf dem Abstieg konnten wir immer wieder den schönen Blick ins Tal genießen. Zurück im Hotel haben wir analog zum Vortag Kaffee getrunken, gut zu Abend gegessen und diesmal unserem Gastgeberland Italien beim Gruppenspiel gegen Kroatien zugesehen.
An Tag vier ging es mit dem Auto etwa 25 Kilometer westlich gefahren zum Hexenstein oder „Sass de stria“ gegenüber vom Monte Lagazuoi. Je nach Lust und Laune konnte man entweder den Klettersteig „Ferrata Fusseti“ auf den Gipfel des Sass de stria antreten, im am Fuß des Berge liegenden Klettergartens ein paar Sportkletterrouten gehen, oder einfach die eindrucksvolle Landschaft bei einem entspannten Spaziergang genießen. Den Abend haben wir in alter Gewohnheit wieder mit dem gemeinsamen Schauen der Fußball-EM verbracht.
Nachdem wir die vergangenen drei Tage trotz gemischter Wettervorhersagen immer das beste draus gemacht haben, hat uns das Wetter am letzten Tag dann noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als wir uns mit dem Auto in Richtung Drei Zinnen begeben haben, mussten wir feststellen, dass wir beim vorherrschenden Nebel wohl nichts von der spektakulären Landschaft sehen werden. Somit wollten wir nicht länger im Stau an der Mautstraße stehen und haben uns bereits am Vormittag Richtung vertrauter Heimat begeben. Letzter Stopp war dann in Kössen, wo wir bei einer Tasse Cappuccino noch einmal die Reise Revue passieren lassen konnten und uns voneinander verabschieden konnten – auf ein Wiedersehen spätestens im nächsten Jahr bei der nächsten Reise in die Dolomiten.
Jonathan Zehrer