Im Rahmen des digital ausgerichteten Sektionsabends am 6. April führte uns „Stoanareferent“ Georg Prassberger auf die Spuren der Mineraliensucher im Habachtal in den Hohen Tauern. Knapp 30 Teilnehmer verfolgten seine informative Darstellung der geologischen Strukturen, die im Bereich des Habachtals Europas bedeutendes Smaragd-Vorkommen entstehen ließen. Georg beschrieb die besonderen Eigenschaften der Habachtaler Smaragde und zeigte eindrucksvolle eigene Fundstücke von dort.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es mit dem Gasthaus Alpenrose einen Stützpunkt direkt neben der unteren Schürfregion auf 1400 m Höhe, wo man mit Metallsieben nach Smaragden im Bachbett suchen kann. Georg erzählte von der wechselvollen Geschichte dieses Stützpunkts für Mineraliensucher, in dessen näherer Umgebung es immer wieder zu Murenabgängen kam.
Ein zweiter Schürfbereich mit ebenfalls guten Fundmöglichkeiten befindet sich im Mittelteil auf ca. 1750 bis 1800 m, vom unteren Bereich aus in ca. 1 Stunde zu erreichen. Die obere Schürfregion liegt in der Nähe des Smaragd-Bergwerks auf ca. 2000 bis knapp 2200 m Höhe, ist allerdings permanent steinschlaggefährdet und setzt zwingend hochalpine Erfahrung voraus.
Erste Zeugnisse von Smaragdfunden durch Einheimische im Habachtal gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Durch den Wiener Juwelier Samuel Goldschmidt wurde 1862 mit dem systematischen Vortrieb von 3 Stollen der bergmännische Abbau professionalisiert bevor der Betrieb 1871 erstmals eingestellt wurde. Das Bergwerk darf nicht betreten werden. Allerdings sorgen Haldenmaterial und das ständig abfließende Wasser des Leckbachs dafür, dass Smaragde zu Tal befördert werden und sich dann weiter unterhalb mit etwas Glück im Sand des Bachbetts finden lassen. Einzelheiten zu Georgs Vortrag können den beigefügten Folien im pdf-Format entnommen werden:
Unterwegs-in-den-Hohen-Tauern-Vortrag
Den Ausklang dieses Sektionsabends bildeten Fotos aus der näheren Umgebung der Hohen Tauern, die uns die wilde Schönheit dieser Gegend zeigten und bei dem einen oder anderen den Wunsch weckten, sich dort selbst als Mineraliensucher zu betätigen.
Georg Prassberger, Jürgen Lohr